Ignaz-Demeter-Schule – Bildung mit großer Geschichte

Schulbetrieb im Dorf

Wie in allen kleinen „Bauerndörfern“ bestand auch in Lautlingen von alters her eine Wintertagesschule, die von den Kindern nur sehr unregelmäßig besucht wurde. Die Feldarbeit war damals um einiges wichtiger und sicherte das Überleben der Familie. Bereits im Jahre 1631 ist in Lautlingen ein Lehrer nachzuweisen, und das damalige Schulhaus wurde gemeinsam von den Gemeinden Lautlingen und Margrethausen erbaut. Aus diesem Grund kam es recht oft zu Streitigkeiten über die Besitzverhältnisse.

Als 1802 Pfarrer Ignaz Anton Demeter in Lautlingen eingesetzt wurde, fand er hier genau dieselben schulischen Mängel vor, wie sie wohl überall herrschten. Er schreibt zu diesem Thema: „Ich traf zwar eine Schule an, doch ist ein geordneter und regelmäßiger Unterricht erst von mir eingeführt worden“ (Ganzjahresschule).

Während seiner Lautlinger Zeit bemühte er sich sehr um den Bildungsstand seiner Gemeindemitglieder. Mit seinem täglichen Unterricht erzielte er verblüffende Erfolge. Seine Lehrerkollegen fanden sich oft bei ihm ein, um die richtigen Lehrmethoden von ihm zu erlernen. Demeter gab auch pädagogische Schriften heraus, die heute noch erhalten sind. Durch die Gründung einer Theatergesellschaft und der Musikkapelle gelang es ihm, wenigstens einen Teil der Bevölkerung zu einem dem Umgang mit dem Pfarrer entsprechenden Lebenswandel zu bringen.

Im Jahre 1811 schließlich, zwei Jahre nach Demeters Weggang, erbaute die Gemeinde Lautlingen ein neues Schulhaus, in der Nähe der Pfarrkirche, durch Bauunternehmer P. Joh. Alber von Onstmettingen. Dort wurden zwei Klassenzimmer und die Wohnungen der beiden Lehrer eingerichtet. Bauaufseher Niefer lieferte den Aufriss. 1845 wird die Schule renoviert und ein neues Ökonomiegebäude angebaut. 1868 wird Georg Nufer zu einem Lehrgang für Obstbaumzucht nach Hohenheim geschickt. Mit dem dort vermittelten Wissen soll er die hiesige Baumschule pflegen und die Schuljugend dort unterweisen. Ein Jahr später wird eine Zeichenschule mit insgesamt 4 Wochenstunden durch den Gemeinderat beschlossen. Im Oktober 1871 wird, vermittels eines Gemeinderatsbeschlusses, eine Winterabendschule errichtet. Deren Ziel ist es, den Lautlinger Bürgern das neue metrische Maß näher zu bringen.

Am 26.4.1895 wird für die schulentlassene männliche Jugend eine Fortbildungsschule mit 80 Stunden Jahrespensum eingerichtet und für die Mädchen eine Sonntagsschule mit 40 Sonntagsstunden.

1910 folgte wiederum ein Neubau, und zwar diesmal auf Berken, hoch über dem Dorf. Beim Bau des Gebäudes wurde ein Alemannenfriedhof angeschnitten, dessen Funde für die Lautlinger Geschichte sehr aufschlussreich sind. Gleichzeitig wurde auch das Lehrerwohnhaus erbaut. Bei diesem Bau handelten die Gemeindeväter sehr weitsichtig indem sie ein Schulschwimmbecken und auch 4 Wannenbäder einbauen ließen. Diese Einrichtungen waren auch an den Wochenenden für die Einwohner zugänglich. Für die wachsende Gemeinde wurde das kleine Schulhaus, in dem auch eine Schulküche untergebracht war, schon 40 Jahre später zu klein und der Plan ein neues Schulhaus zu bauen wurde realisiert.

Am 18. November des Jahres 1961 konnte das neue, zusätzliche Schulhaus eingeweiht werden. Auf Anregung des damaligen Pfarrers Alois Stoll erhielt die Schule den Namen „Ignaz-Demeter-Schule“.

Im 21. Jahrhundert wurde dann auf der ehemaligen Schulwiese eine Aula mit weiteren Klassenräumen erbaut. Heute ist die Ignaz-Demeter-Schule unter der Leitung von Rektorin Barbara Koch der Schulstandort im Eyachtal und vereinigt Schüler aus Laufen, Lautlingen, Margrethausen und Pfeffingen/Burgfelden. Seit 2009 gibt es eine Mensa und damit ist die Ganztagesbetreuung auch in Lautlingen Realität geworden.


Schule heute

Die Ignaz-Demeter-Schule ist, nachdem die Hauptschule endgültig geschlossen wurde, heute eine reine Grundschule. Zu ihr gehört die Filialgrundschule in Albstadt Laufen. Gleichzeitig ist sie Referenzschule Medienbildung.

Mehr Infos aktueller Art finden Sie hier: https://ids-lautlingen.de